Seltsame Geschäfte
Das spärliche Tageslicht, welches durch die wenigen Lichtschächte tritt, gibt Euch das Gefühl als wäre es beinahe Abend, doch seit Ihr am frühen Morgen aufgebrochen, das ist erst wenige Stunden vergangen. Von der Vocha Bicclas hinuntergestiegen, in die tieferen Ebenen der Stadt, befindet Ihr Euch noch nicht in der Kanalisation. Vielmehr in einem Gewirr von Häuserfronten und Kanälen, engen Gassen und Winkeln. Denn über die Jahrhunderte haben sich die Häuser immer höher hinaufgetürmt in Esticha. Das Strassenniveau der grossen Vochas und Velechas ist weitaus höher als der feste Lehmboden.
Ihr kommt an einem Hauseingang vorbei, aus dem ein feines braunes Rinnsal tritt. Hinten im Hof ist ein Unuim damit beschäftigt das moosige Leuchtkraut zu ernten, das er dort angesetzt hat. Die Gassen und Gewölbe werden von den langezogenen, dicht an dicht verbauten Häuserzeilen gebildet, die auf Höhe des dritten oder vierten Stocks von den oberirdisch laufenden Strassen gedeckt sind.
Seltsam menschenleer sind die Pfade, auf denen Ihr Euch bewegt. Es scheint fast so, als würde es sich herumsprechen, dass Gardisten in Anmarsch sind. Meist ist der Weg frei, wenn ihr in eine Gasse tretet. Fensterläden werden geschlossen und beim einen oder anderen Verkaufsstand seht ihr gerade noch den hölzernen Verschlag schliessen.
Das grosse Abwasserbecken
Das grosse Abwasserbecken in der Nähe des Hafens
Wenngleich man hier unten wenig von der offiziellen Staatsgewalt hält haben einige Händler kaum Berührungsängste mit dem Gesetz. "Ahhh, Frau Generalin", schmeichelt sich ein kleiner Mann an Dich heran, "habt ihr denn Interesse an 'Sanikas Atem'? Kommt und begutachtet das Objekt das Euch im Gebet helfen wird, dem Gott der Winde näher zu sein. Oder wähnt Ihr Euch etwa Endrakah näher?"
Verborgen im Ärmel seiner weiten Kleidung holt der bucklige Mensch ein längliches zirka 7 Clat messendes Ding hervor, das aussieht wie der Griff einer Waffe oder der Knauf des Steuerruders eines elurischen Handelsschoners. An einem Ende sind zwei flügelartige Fortsätze angebracht. Zuerst wird Dir nicht klar, wie man damit Sanikas im Gebet näherkommen soll.
"Seht her. Sanikas Dein Atem ist die Welt. Unvergänglich sei Dein Wehen, das die Bäume und deren Samen weiterträgt, aufdass sich das Leben verbreite." Und tatsächlich beginnen sich die Flügel zu drehen, erst langsam dann schneller und bald entfalten Sie sich und ein stetiger Wind strömt von dem Gerät in dein Gesicht. Du empfindest es als sehr angenehm. In diesen stickigen miefenden Katakomben bewegt sich sonst kein Lüftchen.
"Nur 230 Dublonen, meine Generalin", reicht Dir der schuftige Typ das Ding mit einem zahnlosen Lächeln entgegen.