Unterstadt, Hafen und Sashtinva
Die Häuser in diesen Vierteln sind sehr hoch - oftmals bis zu acht Stockwerke. Die Straßen liegen jedoch nicht am untersten Niveau sondern meist höher. Das bedeutet, ein Haus hat bis zu zwei oder drei Stockwerke, die unter den Straßen liegen. Diese Stockwerke sind von den großen Straßen (z.B. der Vochà Bicclas) aus, nicht zu sehen. Wenn man sich auf den Hauptstraßen durch die Stadt bewegt bemerkt man auch nicht, dass die Straßen und Plätze unterhöhlt sind, dass weitere Gassen unter ihnen existieren - der sogenannte Untergrund.
Viele der Seitengassen führen hinunter in diesen Untergrund. Auch Zugänge in den schmalen Hausdurchgängen oder Wendeltreppen in aufgelassenen Brunnenschächten werden dazu benutzt in diese unterirdischen Gassen, Gänge und Hauseinfahrten zu gelangen. Rutschen und von Seilzügen über Kurbeln bewegte Aufzüge transportieren die auf den Märkten umgeschlagenen Waren zu ihren Bestimmungsorten. Es liegt auf der Hand, dass die grossen Handwerker- und Händlerbetriebe hauptsächlich oberirdisch angesiedelt sind, sind doch die Straßen die in den Untergrund führen und trotzdem einem Fuhrwerk noch genügend Platz bieten spärlich und an einer Hand abzuzählen. Dort unten bewegt man sich hauptsächlich zu Fuß.
Dies ist noch nicht die Kanalisation, sondern vielmehr ein Teil der üblichen Gassen. Für die Bewohner ist es ein normaler Umstand, dass sie manchmal in den Untergrund gehen müssen. Oft finden sich auch Lichtschächte, die diese Gewölbe erhellen. An anderen Stellen müssen Tag und Nacht Laternen oder Fackeln brennen, die die Nachtwächter der Stadt bei ihren Runden in Funktion halten. Trotzdem empfiehlt sich, eine kleine Lichtquelle bei sich zu führen, vor allem in der Nacht. Eine Besonderheit in diesen Gewölben ist eine Pflanze, die eigentlich in den Höhlen nahe Vorovis heimisch ist. Die Unshijal-Flechte. In der Natur kommt sie ausschliesslich in unterirdischen Hohlräumen vor. Sie besiedelt in ca. 1-2 Clat dicken filzartigen Matten die Fläche von mehreren Quadratvat.
Charakteristisch ist die Leuchtfähigkeit der Flechte, die bis zu einer Woche nach der Ernte grünlich schimmert. Ein handtellergroßes Stück erreicht in Etwa die Helligkeit einer Kerze. Die Flechte wächst nur sehr langsam und bedingt durch ihren oft unzugänglichen Lebensraum ist die Unshijalflechte selten.
Findige Estichaner haben diese Flechten in einigen Gängen und Gewölben der Unterstadt, des Hafens und des Sashtinva-Viertels ausgesetzt und dort gedeiht sie prächtig, nicht zuletzt Dank der Pflege der Nachtwächter. Die Flechte benötigt eine gewisse Menge Tageslicht. Daher ist sie nur in den oberen Gängen, die tagsüber noch durch Lichtschächte oder Torbögen ein wenig Sonnenlicht abbekommen, ansässig.
Es ist bei hoher Strafe verboten, diese Flechten zu ernten, und der ehrbare Bürger hält sich auch daran.